Kompressionstherapie
Kompressionsverbände oder spezielle Kompressionsstrümpfe üben gezielt Druck auf die Beingefäße aus und verringern den Durchmesser der Venen. Dadurch können die Venenklappen wieder schließen.
Kompressionsverbände werden meist kurzfristig eingesetzt: Nach einer Venenoperation stabilisieren sie das Ergebnis. Verbände entstauen dicke Beine bevor der Kompressionsstrumpf angepasst wird.
Zur Langzeittherapie eignen sich Kompressionsstrümpfe. Ein medizinischer Kompressionsstrumpf ist nicht zu verwechseln mit einem Stützstrumpf: Stützstrümpfe üben einen gleichmäßigen und deutlich geringeren Druck auf die Beine aus. Dagegen baut ein Kompressionsstrumpf den größten Druck im Bereich der Knöchel auf. Richtung Knie und Oberschenkel nimmt der Druck ab, damit das Blut ungehindert Richtung Herz fließen kann. Kompressionsstrümpfe werden dem Patienten im Fachhandel angepasst. Dazu wird der Umfang der Beine gemessen. Das sollte früh am Tag geschehen, da zu diesem Zeitpunkt die Beine noch nicht geschwollen sind. Die Strümpfe gibt es in verschiedenen Stärken (Kompressionsklassen) und Längen, die sich nach dem Schweregrad der Venenschwäche richten. Kompressionsstrümpfe werden vom Arzt verschrieben. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen jährlich zwei Paar Kompressionsstrümpfe. Spätestens nach etwa einem halben Jahr hat ein Strumpf ausgedient.
Bewegung und Physiotherapie
Viel Bewegung – vor allem Walking – fördert die Durchblutung und aktiviert die Muskelpumpen am Bein. Besonders hilfreich ist eine spezielle Venengymnastik: Die einfachen, wirkungsvollen Übungen können in den Alltag integriert werden. Beinmassagen können bei schweren Formen des Krampfaderleidens die Beschwerden lindern, die durch eine vermehrte Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe verursacht werden. Sie ersetzen aber keinesfalls die aktiven Bewegungsübungen und die Kompressionstherapie.
Massiert wird entweder von Hand oder mit Überdruckmanschetten. Bei Venenentzündungen und Thrombosen sollten keine Massagen durchgeführt werden.
Medikamente
Medikamente sind als ergänzende Maßnahme einsetzbar. Sie können eine Alternative für Patienten sein, die aufgrund anderer Erkrankungen(z.B. schwere arterielle Durchblutungsstörungen (PAVK)) keine Kompressionsstrümpfe tragen dürfen. Salben oder Gele haben eine kühlende Wirkung und lindern Symptome wie „müde Beine“. Daneben gibt es Kapseln zum Einnehmen, deren Wirkstoffe häufig aus Heilpflanzen stammen. Extrakte aus Rosskastaniensamen (Wirkstoff: Aescin) oder aus rotem Weinlaub (Wirkstoffe: Quercetin, Isoquercetin) sollen die Gefäßwände schützen, indem sie sie abdichten: Das heißt, Flüssigkeit kann nicht mehr ungehindert durch die Gefäßwand in das Gewebe eintreten. Dadurch werden Ödeme, die für die schweren Beine verantwortlich sind, gemindert. Es ist nicht eindeutig erwiesen, dass diese Mittel helfen. Sie eignen sich keinesfalls als alleinige Behandlungsmethode.
Sklerotherapie - Verödung der Krampfadern - Kleiner Eingriff
In die Krampfadern wird ein Verödungsmittel gespritzt, das eine Venenentzündung künstlich hervorruft. Dadurch verkleben die Venenwände miteinander und vernarben. Die so verschlossene Krampfader wird nicht mehr durchblutet. Benachbarte Venen übernehmen die Funktion und pumpen das Blut in Richtung Herz. Für die kleineren Krampfadern (Besenreiser und retikuläre Krampfadern) wird flüssiges Verödungsmittel verwendet. Bei den größeren Stammvenen und Seitenästen kommt Schaum zum Einsatz. Nach dieser Behandlung ist eine Kompressionstherapie für mehrere Stunden oder wenige Tage notwendig. Dieses Verfahren muss wiederholt angewendet werden, um alle betroffenen Venenabschnitte zu behandeln. Die Sklerotherapie kommt vor allem für leichte Krampfaderkrankheiten in Betracht.
Vorsicht und Abklären vom Gefäßmediziner erforderlich: Sklerotherapie darf nicht angewendet werden, wenn eine Durchblutungsstörung der Arterien vorliegt oder lokale Hautveränderungen (Ekzeme) bestehen.
Lasertherapie
Über einen kleinen Einschnitt führt der Arzt die Lasersonde unter Ultraschallkontrolle in die Krampfader ein. Die Energie des Lasers erwärmt das Blut, das die Hitze an die Gefäßwand weiterleitet. Dadurch wird die Vene verödet. Die Krampfader muss nicht entfernt werden: Der Körper baut sie in einem langen Prozess ab. Der Eingriff erfolgt meist ambulant und unter örtlicher Betäubung. Im Anschluss trägt der Patient etwa vier Wochen einen Kompressionsstrumpf.
Radiowellentherapie
Ähnlich wie die Lasertherapie sorgt hier Hitze für den Verschluss der Krampfader. Der Arzt führt eine dünne Sonde in das Bein ein. Die Radiowellen erhitzen die Sonde, diese gibt die Hitze an die Vene ab und verödet sie. Auch hier muss anschließend kurzfristig ein Kompressionsstrumpf getragen werden.
Die Kosten für Laser- und Radiowellentherapie werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.
In Langzeitstudien müssen beide Verfahren noch ihre Ergebnisse und Vorteile gegenüber anderen Methoden beweisen.